Kapstadt. Wir landen und haben 8 volle Tage vor uns, bevor es weiter nach Namibia geht.
Wir checken in dem wundervollen Tintagel Guesthouse, Nähe Kapstadts Kloof Street, ein. Wir spazieren durchs Viertel und besuchen Kneipen. Alles easy und ein tolles Miteinander. Am nächsten Tag holen wir unsere Leihmotorräder bei Conrad von CTMR ab. Eigentlich verschone ich ja mit Werbung, aber die 2 (Tintagel und CTMR) muß man einfach erwähnen. Absolut zu empfehlende Adressen! Conrad ist supernett und kompetent und seine Bikes sind super gewartet. Das Tintagel, mitsamt Chef und Personal, ist einfach ein Traum zum Wohnen und Wohlfühlen.
5 Tage fahren wir an der Küste entlang, über das touristenüberschwemmte Hermanus, wo wir aber tatsächlich zwei Wale sehen, für was der Ort bekannt ist. Hinein ins wundervolle Arniston, welches ich noch von der letzten Reise in bester Erinnerung habe. Ein sehr schöner Ort mit wundervoller Küste, an der wir am Morgen, vor einem schönen Frühstück in unserem Guesthouse, ein gutes Stück entlang wandern. Hier könnte man durchaus ein paar Tage verbringen. Leider gehöre ich aber zu den Gehetzten und meine immer, ich verpasse etwas, wenn ich nicht jeden Tag weiterfahre.
Weiter geht es nach Oudtshoorn, wo mein Mann leider total fertig mit einer Erkältung ins Bett fällt. Ich spaziere in den Ort und gehe Abendbrot shoppen und beobachte Leute und Waren, was ich immer sehr spannend finde. Ein kleines Brot im Bett rundet den Tag ab und ich hoffe mein Reisegefährte ist morgen wieder fit. Ist er auch (einigermaßen) und wir fahren über den Swartberg Pass auf Schotter, und viel Wind auf dem Passsattel, weiter. Tolle tolle Strecke ! Im berühmten Lord Milner in Matjiesfontein übernachten wir, machen die kürzeste Standrundfahrt der Welt mit (5 Minuten auf 800 Meter etwa). Die Devise ist „Slowly but Surely“, was der Fahrer mehrfach erwähnt, sehr sehr lustig. Natürlich ist das Hotel und die Rundfahrt im Doppeldecker bekannt wie ein bunter Hund, aber beides ist auch eine echte Empfehlung bezüglich Schlafen, Reise in die Vergangenheit, Erlebnis, Essen.
Die A1, die wir bis Matjiesfontein und am nächsten Tag noch weiter fahren, ist allerdings die Hölle an Langweiligkeit. Unerträgliche 200 km, die sich anfühlen wie 800 und nichts fürs Auge. Nichts. Empfehlung: nicht machen. Lieber auf Matjiesfontein verzichten. Schade, aber ernst.
Vor Ceres erwischt uns ein Regen und wir wärmen uns in Ceres auf. Ein netter Ort mit allem was man so braucht. Shoppen, Tanken, sich mit Geld eindecken, Pommes, Kekse, Toilette. Wir biegen ab nach Norden und finden unser gemietetes Ferienhäuschen im Nichts. Nun bin ich soweit und falle mit Schüttelfrost auf das Sofa, später mit Mühe ins Bett. Mann muß einen Riesensack Holz im offenen Kamin verbrennen und ich schlottere und klappere mit den Zähnen. Mann kocht, aber ich habe wenig Appetit. Noch am nächsten Tag bin ich so fertig, dass wir die geplante Tour nach Norden, mehr noch durch die Cederberge über Schotterstrecken nicht umsetzen können. Sehr schade! Ich lasse mich von meinem Motorrad durch den Tag schleppen, bis wir Abends wieder im Tintagel Guesthouse in Kapstadt sind.
Der nächste Tag führt uns gegen den Uhrzeigersinn um das Kap herum mit grandiosen Aussichten, Kaffee mit Bikern, Affen und Meer, Kurven, Meer, Kurven. Ein toller Tag.
Nun darf der Besuch des Tafelberges nicht fehlen, mit grandiosen Aussichten von oben, ein ganzer Tag durch die Stadt und an die Waterfront. Touristenüberlaufen, aber trotzdem spannend, die Architektur, das Stadtbild, die Kneipen, der Kunsthandwerkermarkt, die Gegensätze.
Tschüß Kapstadt. Das zweite Mal, hoffentlich nicht das letzte Mal.