World Cleanup Day 16.9.2023

Am Samstag, den 16. September 2023 war es nach ein Wenig Organisation (auch meiner Wenigkeit) soweit und drei kleine Teams trafen sich an drei S-Bahnhöfen um auszuschwärmen – vor allem in die Natur, Wegesränder. Auszuschwärmen, um Müll anderer Leute einzusammeln, die achtlos ihren Müll in die Gegend werfen. Die kleinen und die großen Dinge, für die sie zu faul sind, sie dort zu entsorgen wo sie hingehören.

Die erschreckende Bilanz nach 2,5 Stunden

  • volle 60Liter–Müllsäcke: 17
  • Zigarettenkippen: ca. 6.800

Die übergreifende Orga des World Cleanup Day bat um Zählung der Zigarettenkippen für statistische Zwecke. 6800 Stück ! Ich habe mich wirklich erschrocken. Kippen beinhalten jede Menge Gifte und bleiben mal so 15 Jahre erhalten. 6800…… uffff. Das darf mal jeder Raucher nachlesen oder einfach mit sehenden Augen spazieren gehen.

Schmankerl am Rande: Im Gegenzug dazu haben wir in 2,5 Stunden exakt einen Flaschenverschluß aufgelesen, der von einer Plastikflasche stammt. In die bahnbrechende Neuheit auf dem Plastikflaschenmarkt, dass die Verschlüsse nun unverlierbar an der Flasche angebracht sein müssen, flossen Millionen (Milliarden weltweit?) in die Entwicklung, neue Spritzgusswerkzeuge, Umsetzung, Ausprobe, Verpackung, usw.

Nach so einem Müllsammeltag fragt man sich schon was für Probleme die Welt eigentlich hat und wer was für Probleme zu Problemen macht.

Es lebe der gute ausgediente Flaschenverschluss, der einem beim Trinken nicht auf der Nase hing oder wahlweise nicht zu einer Sauerei führte, beim Ausgießen, wenn er sich wie heutzutage schwups nach unten dreht.

Dafür zahle ich Steuern

Ein Brief erreicht mich vom Finanzamt mit 2 Doppelseiten Geschreibse. Liebevoll erstellt von netten Beamten mit gutem Gehalt (und später anständiger Pension ob ihrer Mühen)0. Der Inhalt:

Der Inhalt ist doppelzüngig leerer Inhalt. Was soll das, fragt man sich, heftet die 2 Seiten ab und weiß nicht was man abgeheftet hat. Irgendwas wichtiges mit Nullen, vielleicht auch von Nullen.

Die Bärböckin

Man versucht sich ja öffentlich aus der Politik rauszuhalten…

Aber es geht nicht durch und durch….

Kann sich irgendjemand ernsthaft vorstellen, dass die Frau Kanzlerinnenanwärterin von einem Putin, Erdogan, Orban und Co. für voll genommen wird? Wenn sie den Mund aufmacht und sich in Hochfrequenz die Schülersprecherinnenstimme überschlägt. Ich will immer einfach nur abschalten. Die Parteifarbe ist dabei völlig egal. Keinerlei Format für ein Auftreten in der Welt.

Das gehört auch zum Job. Die Welt ist nicht jung genug für eine Schülersprecherin, die noch nichts geleistet hat, um mitsprechen zu wollen – geschweige den können.

Wahlkampf in Deutschland 2021

Der Mann spricht mir so unendlich aus dem Herzen !!! (rot-fett ist von mir hervorgehoben)

Von Joachim Käppner

Quelle: www.sueddeutsche.de

4. August 2021, 14:36 Uhr

 

Wahlkampf: Zeit, sich wieder ordentlich zu streiten

Der Wahlkampf ist bisher deprimierend inhaltsleer und hat so wenig mit den Problemen der Menschen zu tun. Muss das so sein? Aber nein, brennende Themen gibt es zur Genüge.

Die Vorstellung ist nicht ohne Reiz: Künftige Historiker, sagen wir in 100 Jahren, nähmen den deutschen Wahlkampf 2021 unter die Lupe. Sie müssten wohl annehmen, es habe sich um eine recht unbeschwerte und sorgenfreie Zeit gehandelt. Zumindest, so die Hypothese, schien der Wahlkampf seltsam unberührt von all den Problemen zu sein, welche die Welt seinerzeit plagten; Seuchen, Klimawandel und Naturkatastrophen, Bedrohung der Demokratie und Zukunftsängste. Aus Gründen, die mentalitätsgeschichtlich noch der Erforschung bedürften, haben sich die Menschen 2021 offenbar vor allem mit der Frage beschäftigt, wer irgendwann eine halbe Seite von einem Buch ins andere kopiert oder ein falsches Wort ausgesprochen habe.

Der Wahlkampf 2021 ist, um in die Gegenwart zurückzukehren, verstörend inhaltsleer. Ihn prägen Aufregerthemen, die ihre Berechtigung haben mögen und auf Twitter die üblichen Verdächtigen umtreiben, leider aber mit den Problemen und Alltagssorgen der meisten Wählerinnen und Wähler kaum etwas zu tun haben: das N-Wort, überschaubare Plagiatsaffären, ein Augenblick törichten Gekichers im Flutgebiet.

Die politische Kultur verkommt, wenn sich die Diskussion nur um Luxusprobleme dreht

Für den Zustand der deutschen Demokratie mag das noch kein großes Drama sein, aber es ist vielleicht der Beginn eines solchen. Wenn Luxusprobleme, wie sie die meisten anderen Nationen sehr gern hätten, einen Wahlkampf dominieren, bekommt die politische Kultur ein Problem. Die Begründung, dies erkläre sich daraus, dass sich die demokratischen Parteien und ihre Programme immer ähnlicher werden, ist nicht ganz falsch, greift aber viel zu kurz. Nicht einmal das sehr wahrscheinliche Ende der großen Koalition befeuert diesen Wahlkampf inhaltlich – obwohl neue Konstellationen kommen dürften, Schwarz-Grün als derzeit wahrscheinlichste, und mit ihnen neue Debatten um den politischen Kurs der Republik.

Dabei bliebe so viel, worüber Streit lohnte, sogar sehr nötig wäre: Soll die Politik dem Kampf gegen die nahende Klimakatastrophe Priorität geben, wie es die Grünen gerade verlangen? Oder muss man zuerst an die Wirtschaft denken, wie es Unionskanzlerkandidat Armin Laschet mehr oder weniger offen ausspricht? Wie umgehen mit den USA unter Joe Biden, dem all die warmen Worte aus Berlin nicht genügen, weil er die Bundesrepublik für seine Allianz der Demokratien gegen autoritäre Systeme und vor allem das neototalitäre China in die Pflicht nehmen will? Wie sieht Verteidigungspolitik künftig aus? Was bedeuten die Renten- und Steuerpläne der Parteien praktisch? Wie will eine künftige Bundesregierung den digitalen Wandel, die inneren und äußeren Herausforderungen der EU, die Probleme von Rassismus und Integration, die Krise des Schulsystems meistern, wie die Verarmung der sozial Schwachen stoppen?

Das alles sind drängende Aufgaben, für welche die Parteien doch teils sehr unterschiedliche Konzepte haben. Man muss sich eben dafür interessieren. Der jetzige Nonsens-Wahlkampf tut das nicht. Zu den tristen Gründen dafür gehört die Verwechslung von Social-Media-Obsessionen mit der Realität, aber auch die Kurzsichtigkeit von Medien, Interessenverbänden und auch Politikern, welche die Themen der Ablenkung vom Wesentlichen immerfort bedienen. Es wird Aufgabe der Bürger sein, sie am Wahltag an die Verantwortung einer erwachsenen Demokratie zu erinnern.

Für 2 Stunden König*in sein – wie früher

Die Restaurants sind wieder für uns da. Nicht so wie „früher“. Mit Maske suchen wir einen Tisch oder werden eingewiesen. Ein paar Augen ohne Mund legt einen Zettel vor uns – oft vor einem freundlichen lächellosen „Guten Tag, was darf es sein“.
Nach Monaten Selbstkochen wissen wir genau, dass der Restaurantbesuch unnötig ist, hinaus geschmissenes Geld, aber gehen wir deswegen aus? Um nicht zu verhungern?
Nein, sondern weil wir uns mal kurz wie Königin / König fühlen wollen. Jemand läuft, kocht, backt, wäscht ab – für uns. Jetzt auch wieder, aber so richtig wohl fühlt man sich nicht mehr. Früher ging man aus um Leute, auch Fremde, zu sehen. Kerzenschein am Tisch. Loungemusik. Unbequeme Barhocker, die eigentlich klasse sind um einen Cocktail zu schlürfen.

Heute? Habe ich Mitleid mit der Maskenfrau, dem Maskenpersonal in der Küche und den Händen im ständigen Desinfektionsmittel. Der Nachbar sitzt doch eigentlich näher wie 1,50 auf mir drauf, ist mir egal, aber es ist ja eigentlich nicht ok. Wieso trägt der keine Maske beim Herumlaufen und ab welchem Alter müssen eigentlich Kinder. Ist es ok, dass die Maskenfrau meinen Schraubverschluss öffnet und mein Besteck anfasst und dabei keine netten Beiworte hat, wie früher, weil sie gelernt hat, dass das Genuschel hinter der Maske oft nicht verstanden wird oder falsch.

Ist es nun gut Essen zu gehen oder böse? Quälen wir das Personal oder unterstützen es? Und wieso lenkt einen der Gedanke an Corona (siehe oben) vom eigentlichen Genuss ab? Schade. Sehr schade!

Deutschland statt Provence

Der Virus… was sonst. Lockdown und Urlaub eingereicht. Die Provence/Frankreich macht dicht. Was tun? Kennen wir Deutschland – überall? Natürlich nicht und ein schöner Plan ist schnell ausgearbeitet. 12 Tage Zeit und ein Besuch in Berlin bei Mario soll dabei sein. Weimar – wollte ich doch immer einmal in das Bauhaus-Museum. Bekannte bei Lüneburg besuchen. Die Route sitzt und die Motorräder werden bepackt. Dieses Mal sind sie eher Fortbewegungsmittel als das Muss für tolle Strecken, aber wie immer erste Wahl für Freiheit, Urlaub, Kopf frei werden lassen. Als Unterkünfte wählen wir Ferienwohnungen und verpflegen uns selbst, ganz im Sinne der Corona-Maßnahmen. Unterwegs Spaziergänge und Radtouren mit Leihrädern. 52 km durch Berlin und bis zum Wannsee, eine echte Empfehlung um hautnah die grüne Stadt zu erleben. Wir hatten mit unserem Freund und Gastgeber Mario natürlich einen Stadtführer der besonderen Art. 98 km von der Stralsunder Ecke nach Zingst an die Ostsee. Herrlich! 35 km an der Lüneburger Heide. Topfeben und entspannend.

Steh‘ ich in Weimar auf dem Platze
und schau’ den Dichtern in die Fratze
Goethes Faust und Schillers Glocken
Wohin man schaut will Kunst uns locken
Nach einem kurzen Blick in den Faust
Weiter auf kleinsten Straßen nach Berlin gebraust
Ein Tag in Berlin 
geht schnell dahin
Und dann ein Ritt durch Tag und Wind
Damit wir an der Ostsee sind
Nun an der Ostsee abgetaucht
Und einen halben Tank voll auf Rügen verbraucht 

Und was sich reimt ist gut … sagten schon Goethe und Schiller.

Schiller und Goethe
An der Ostsee
Die Kreidefelsen auf Rügen
Stralsund, eine Reise wert

Klappe die Zweite und Schluß mit schlechten Gedichten:
Weiter von Ost nach West mäandert
Die Straßen mohnblütengerändert
Zum Mittag Holunderblüteneis 
So sei es
Rote Backsteinhäuschen niedlich
Die riesigen Felder friedlich 
In Hamburgs Süden
Bei lieben Freunden geblieben 
Statt Haarnadeln und Spitzkehren 
Den Geist und weiten Blick vermehren

Ein Abstecher an die Nordsee und vorbei am beeindruckenden Mahnmal Friedland. Zurück zu Hause voller toller Eindrücke aus unserem schönen Land. Gerne wieder!

Baum der Wünsche oder Suche nach Armut

In meinem kleinen Ort gibt es zu Weihnachten den Baum der Wünsche. Jeder der folgend Bedürftigen darf sich etwas wünschen:

BaumLeute wie ich würden dann gerne einen dieser Wünsche erfüllen. Gedacht, getan? Ich wollte mir einen Stern aussuchen und freute mich schon anonym ein Geschenk hübsch zu verpacken. Ich kam zu spät. Tag 6 von 28 der Aktion. Von 15 Sternen waren noch 2 übrig. Ein Wohnzimmertisch und eine Nähmaschine waren übrig. 15 Wünsche bei 10000 Einwohnern (ein Ort mit Asylantenheim) oder 15 Bedürftige unter 10000 Einwohnern. Oder 0,15%. Nach einem neugierigen Blick auf Ebay Kleinanzeigen stellte ich dann fest, dass gerade im Ort 3 Leute einen Wohnzimmertisch verschenken. Die arme Frau dieses Wunsches war also leider auch noch zu faul, sich selbst um ihren Herzenswunsch zu kümmern, da hätte sie sogar anhand des Bildes aussuchen können. Also, ich zog ab und dachte wieder einmal so viel Arme in Deutschland gibt es wohl nicht. Mein Wunsch zu schenken und Gutes zu tun, habe ich mir dann über R.Nehbergs TARGET erfüllt. Meine Nachbarn brauchen halt nichts.

 

 

Hey Mario, wollen wir ein paar Tage Moped fahren?

So fing es an und wenig später trafen wir uns im Vogtland um ein paar Tage die Reifen zu bewegen. Dieses Kopffreifahren in angenehmer Gesellschaft.

Durch das Vogtland, über spektakuläre Pässe, vorbei an Kohlefabriken, durch die Zittauer Berge, Dhinein nach Polen, die Landschaft bleibt ähnlich, die Häuser sind ganz anders, Burgen laden als Hotel ein und fremdartige Marktplätze (Jelenia Gora) und die Kirche Wang (aus Norwegen eingekauft und wieder aufgebaut) rauben einem den Atem. PLWeiter nach Tschechien durch einen Tag, der nur dem Regen und seinem Begleiter dem Nebel gehört. Wir fahren und sehen nichts. Die Hände sterben ab (wir haben Anfang September…), der Kragen zieht Wasser, es ist bitterkalt und doch findet sich am Abend ein warmes Hotelzimmer in Jesenik und ein ausgezeichnetes Lokal für die Erholung. Das Altvatergebirge lässt das Herz höher schlagen als wir am folgenden Tag Richtung Spindlermühle und zum Ursprung der Elbe CZstundenlang ohne nennenswerten Verkehr dahin fahren. Der Reifen glüht, unsere Herzen auch wieder. Ein Besuch auf dem Jested-Fernsehturm steht an und schon beim näher kommen an den Berg denke ich, hmmm, das Hinauffahren lohnt nicht, Nebel herrscht. Wir machen es trotzdem, verlassen die Sonne und tauchen ein in ein dicke Nebelwand, der nur eine echte Suppe im Fernsehturm kontra geben kann. Über Bad Schandau geht es zurück nach Deutschland, eine Nacht nach Dresden mit dem Zwinger, der Neustadt, den Hinterhöfen, der Frauenkirche.DresdenEin Abstecher, nochmals nach Tschechien auf freier Bahn für freie Bürger, cz 2und wieder ins Vogtland. Wieder völlig unnötig herumgekurvt und doch tat es so gut! Fremde Baustile gesehen, Häuser aller Art in verschiedenen Farben, ein Nutria kreuzte unseren Weg, fremde Getränke, fremdes Essen. Die Weite und der Platz im Osten. Erleben und Leben.

Wir trennen uns an einer beliebig ausgewählten Tankstelle und schalten unsere Navis auf die Heimadresse um. Für mich 370 km. Für Mario 340 km. Das kann kein Zufall sein. Es hat einfach gepasst. Die Tour, das zusammen Kurven geniessen und die Fremde – im Regen und ohne.

moderner Sklavenhandel – Teil 12

Heute gelesen und verwundert den Kopf geschüttelt. Wieder einmal. Ich erinnere mich an meine und an die Stellensuche einiger meiner Bekannten. Lachplatte. Möchte mal wissen wie viele Dienstleister, z.B. Ingenieurdienstleister, alle ihre nicht real existenten Stellengesuche gemeldet haben und die dann von allen Dienstleistern doppelt und dreifach gemeldet werden. Flugs habe ich in die Webseite meines „Antilieblingsdienstleistungsunternehmens“ aus meiner Bewerbungsphase geschaut. Aktueller Stand heute: 1573 offene Stellen! Respekt! Die gehen alle in die untere Statistik ein. Wetten? Also 1,1 Millionen oder ein paar weniger, was solls….

n-tv online 08.08.2017

Rekord: 1,1 Millionen offene Stellen in Deutschland. Die Zahl der offenen Stellen liegt in Deutschland nach dem zweiten Quartal mit 1,099 Millionen auf einem Rekordhoch. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit mit. Demnach erhöhte sich die Zahl um 35.000 freie Stellen im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres. Personal gesucht wird dabei vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe. Im zweiten Quartal 2017 wertete das IAB Antworten von rund 7000 Arbeitgebern aus allen Wirtschaftsbereichen aus.