Der Alltagsfrosch in uns

Bei einem Satsang gehört:

Wenn Du einen Frosch in heisses Wasser wirfst, wird er herausspringen.
Wenn Du den Frosch in kaltes Wasser gibst und das Wasser langsam erwärmst, wird er sich wohlfühlen und bleiben, er wird den langsamen Tod nicht spüren.
Ist es nicht oft auch so in unseren Alltäglichkeiten?
Merken wir es oft nicht, dass wir uns einrichten, uns vermeintlich wohlfühlen?
Bis es zu spät ist und wir, wie der Frosch, nicht mehr die Kraft haben den Alltag zu verlassen, unser Hamsterrad.

Nicht neu, sicher auch nicht vom Guru, aber doch zum mal wieder Nachdenken – nach so einem Arbeitstag im Büro (9 Stunden) und einen Spaziergang durchs Grün (1 Stunde): 9:1

Weihnachten 2021

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voll Gelassenheit,
die Dir die Weihnachtstage retten,
die Wogen voller Hektik glätten.

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voll Besinnlichkeit,
die Dich die Werte lässt erkennen,
um sie beim wahren Wert zu nennen.

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voller Herzlichkeit,
die Dir Dein Leben heller macht,
wenn auch die Sonne mal nicht lacht.

Was jetzt zu wünschen übrig bliebe?
Ein Päckchen voller Menschenliebe!
Nicht nur zur Weihnachtszeit!
Ich wünsch Dir´s für die ganze Zeit!

  • Unbekannter Poet

Freiheit, nur noch in der Liebe legal

Das allgemeine Abrutschen der Bevölkerung in die Kriminalität … das macht die Regierung aus uns: Kriminelle, die Geheimnisse haben und Straftaten begehen, dank Lockdown.

Trotzdem, oder gerade deswegen, dieses schöne Zitat:

Freiheit gibt es nur dort, wo Liebe ist. Wer sich vollkommen hingibt, wer sich frei fühlt, liebt am meisten. Und wer am meisten liebt, der fühlt sich frei.

In der Liebe kann keiner dem anderen weh tun; für seine Gefühle ist jeder selbst verantwortlich, und wir können nicht die anderen dafür verantwortlich machen.

Man kann niemanden verlieren, ganz einfach weil man niemanden besitzt. Das ist die wahre Erfahrung von Freiheit: das Wichtigste auf der Welt zu haben, ohne es zu besitzen.

Aus Paulo Coelho „Elf Minuten“

ich sorge mich, dass…

Jeden Tag macht man sich Sorgen um etwas. Vor einem Mückenstich, über den Arbeitsverlust, ob das Ferienhaus rechtzeitig reserviert wird, der Zuckergehalt in der Tomatensauce, ob man Krebs bekommt, bis zum Wetter. Der Gedanke „und wenn…?“ kennen wir alle, sich Sorgen zu machen ist menschlich – bis es ungesund zu viel wird.Zur Beruhigung: Die Universität Pennsylvania fand heraus, dass 91% der Sorgen, die man sich macht, unnötig sind, sie werden nicht eintreffen. Ebenso sagt der Psychotherapeut Luis Muino, dass 90% nie eintreffen. Der Denker Earl Nightingale sagte in den 50zigern, dass 40% unserer Sorgen nie eintreffen, dass 30% von dem, über was wir uns sorgen, bereits in der Vergangenheit liegen und sich sowieso nicht mehr ändern lassen und 12% unnötige Sorgen über unsere Gesundheit sind und 10% klein und zusammenhanglos sind. Es bleiben 8% Sorgen, über die es sich lohnt nachzudenken.

Aber es ist wichtig, sich zu sorgen. Das hält uns in gesunder Alarmbereitschaft. Es ist ungesund, sich zu viel zu sorgen, unnötig zu stressen, nur noch darüber nachzudenken. Es ist nicht alles in unseren Händen!

Quelle: Aus einem Text über Psychologie in der Zeitung El Pais 13.10.2019

Macht euch nicht verrückt. Mal kurz innehalten und über die Sorgen nachdenken und im Kopf ausmisten. Vielleicht oder gerade in dieser Zeit.

9 1/2 Wochen 24/7

Alleinsein ist niemals gut. Aber wenn du wirklich mal allein sein musst, dann sei mit einem Freund allein.
Senegalesisches Sprichwort
Nun 9 1/2 Wochen im Homeoffice. Eine effektive Zeit, konzentriertes Arbeiten. Telefonate mit den Kollegen, mit dem Chef. Das Klimpern der Tastatur meines Mannes einen Stock tiefer. Mein eigenes Klimpern. Das Treffen in der Küche. Das 35-minütige gemeinsame Spazieren in der Mittagspause. Die Abende zu zweit. Immer zu zweit. Nur zu zweit. Radfahren oder Wandern zum Feierabend. Lecker Kochen. Schöne Abende. Harmonische Tage mit viel Arbeit.
Dichtestress?
24/7 ist kein Dichtestress – nicht mal Stress.
Wir fühlen uns wohl. Wir „proben das Alter“, habe ich irgendwo gelesen. Die Zeit nach der Arbeit also. Lustige Idee. Wenn so Alter geht, bin ich einverstanden, mit dem Freund an meiner Seite.

Der Wal und das Ende der Welt

Ein „gesellschaftsphilosophischer“ Roman von John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt  
WalDieses Buch kam im Mai 2019 heraus und beschreibt eine Idee, die im Februar 2020 Wirklichkeit wurde – in abgespeckter Form. Gut, die Idee war nie reine Fiktion, es gab schon genügend Berichte und Szenarien, die mindestens den Politikern dieser Welt vorlagen: Eine Grippe-Pandemie legt die Welt lahm. Der Autor beschreibt was passiert und wie der Mensch damit umgeht – im Guten wie im Schlechten. Die Seele des Menschen, die Charaktere, den Egoismus, die Nächstenliebe.
Aus dem Buch: „In Indonesien ist eine Grippeepidemie ausgebrochen.“    „Das ist furchtbar weit weg.“     „Heutzutage nicht mehr. Nicht, wenn eine infizierte Person mit dem Flugzeug um die Welt jetten kann.“
…..
Nach dieser Nachricht würden sämtliche Kurse fallen. Zuerst die der Fluglinien und Flughäfen und Reisegesellschaften und Hotels. Alles was mit Tourismus zu tun hatte, Unternehmen, die auf Langstreckenflüge angewiesen waren.
…..

Wir werden in Panik geraten. Wir werden das tun, was alle tun: uns um uns selbst kümmern. Um unsere Familien. Wir werden Türen und Fenster verschliessen, die Kinder im Haus behalten, nicht mehr zur Arbeit gehen. …. Städte werden innerhalb von drei Tagen ohne Nahrung dastehen. Noch eher, wenn es zu Panikkäufen kommt.

Kommt einem irgendwie sehr bekannt vor, oder ?
Irgendwie eine richtig schöne Geschichte, vielleicht nicht glaubhaft, aber sehr kurzweilig geschrieben und so, dass man es glauben will und gefesselt bleibt bis zum Schluß von der Geschichte, den Thesen, den alten und neuen zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ein schönes Buch!

irgendein Impfstoff

Auf einem anderen Kanal habe ich am 21.März 2020 das geschrieben:

Zur Zeit muss ich oft an den Film „I am Legend“ mit Will Smith denken. Wie hies es am Anfang der stolzen Wissenschaftlerin: „Wir haben das Mittel an 11000 Krebspatienten getestet und 11000 wurden geheilt.“ Nun, danach verwandelte sich die ganze Welt in Tote oder Zombies …

Passend zu meinen Gedanken zu zu schnell „erprobten“ Mittelchen heute in der Süddeutschen Zeitung:

„Der US-Präsident D.Trump hat beim deutschen Hersteller Bayer angeblich „Millionen“ Dosen des Malariamittel Chloroquin bestellen lassen. Ein Teil soll verwendet werden, um Studien zu betreiben. Einen Teil aber will er wohl Ärzten zur Verfügung stellen, um sie an schwerkranken Covid-19-Patienten auszuprobieren. Denn: „Wir haben nichts zu verlieren!“, sagt Trump. Mit der Begründung sollte er den Patienten besser Globuli-Kügelchen verabreichen lassen. Die sind zumindest harmlos. Chloroquin ist in hohen Dosen toxisch und kann in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen verursachen.“

 

„Damals, am 21.3.“ in dieser schnelllebigen Zeit, ging es um Chloroquin, nun nicht mehr so in aller Munde… Aber irgendein Impfstoff ist in aller Munde. Es ist wirklich haarsträubend darüber nachzudenken, dass man unter Zwang ein Mittelchen gespritzt bekommen soll, welches ein paar Wochen oder Monate an ein paar Mäusen getestet wurde.

Sind eigentlich alle komplett irre geworden? Vorher trinke ich eher Aquarienreiniger, wie die Ja-Sager-Fans neuerdings von D.Trump. Da weiß man wenigstens was man hat und wie man verreckt! Prost, auf die Zombies oder die, die es werden wollen.

ein Gastbeitrag von Micha, meinem Mann

Interessanter Bericht von den Realitäten und Abläufen in Italien, dem Sinn, dem Unsinn der öffentlichen Diskussion und den durch den Druck der öffentlichen Meinung induzierten Aktivismus auch auf allerhöchsten, politischen Ebenen:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/coronavirus-italien-riegelt-den-norden-ab-16669466-p4.html

Und noch ein Kommentar aus der Schweiz, der mir aus der Seele spricht:

https://www.journal21.ch/menschenverstand-gebrauchen

dabei wird hierauf verwiesen:

https://www.nzz.ch/meinung/coronavirus-vergleiche-sind-wichtig-ld.1545862

Kernsatz:

Die Reaktion auf ein Ereignis löst mehr Schaden aus als das Ereignis an sich.

Es gibt das uralte Sprichwort von der Kirche und dem Dorf.

Es behält auch hier seine Gültigkeit.

Viren und Makrolebewesen – das ist eine bereits Jahrmillionen währende Interaktion mit natürlichen Gleichgewichtszuständen, die sich immer wieder neu finden.

Jetzt (und ausgerechnet bei Corona, dabei gäbe es Dutzende von alternativen Panikanlässen, inkl. Bewegungsmangel und Übergewicht, Rauchen,
Verkehrstote, Masern, Hepatitis, Malaria, multi-resistente Krankenhauskeime,  Umweltverschmutzung, Überdüngung; ..) meint der Mensch,
ausgerechnet dieses natürliche Gleichgewicht verschieben zu müssen und zu können.

Es wird ihm erstens nicht gelingen und zweitens wird sich wieder einmal weisen, daß der moderne Mensch eben nichts dazu gelernt hat; im Gegenteil – die über die allgegenwärtigen Medien ausgelösten, sich selbst verstärkenden und überhöhenden Massenpsychosen stellen die eigentliche Gefahr dar.

Und alle machen mit.

Was wird morgen kommen ?
In Italien wird schon seit langem über die „sozialen Medien“ kolportiert, daß die Deutschen schuld sind an Corona.

Uns erzählt man, daß Erdogan Schuld ist an der Katastrophe in Syrien.

Den Griechen erzählt man, daß die EU ihre Wirtschaft zerstört und sie mit den Flüchtlingen alleine lässt.

Den Arabern erzählt man, daß der verwerfliche, westliche Lebensstil Schuld an der Ausbreitung des Bösen ist.

Die Manipulationen bei öffentlichen Wahlen nehmen nach Expertenmeinung immer mehr zu.

Niemand kann mehr unterscheiden, was Realität, was Fiktion und was Verdrehung ist; am allerschlimmsten scheint mir, daß das auch unseren Entscheidern und Politikern nicht mehr zu gelingen scheint.

Aber alle wähnen sich im Recht und „wissen“ was los und was zu tun ist.

Die einzige Lösung wäre:

Schaltet das Internet und die sozialen Medien ab.

Überlasst es den besonnenen, in der Materie steckenden Experten, uns die Welt zu erklären (man erinnere sich an Peter Scholl-Latour, etc.) – oder eben auch nicht, wenn diese das für besser halten.

Die „Masse“ hat keine natürliche Intelligenz – ich denke, dafür gibt es genug Belege in der menschlichen Geschichte.

Ich hab auch keine Ahnung, was wirklich abgeht – aber ich lasse  mich auch nicht durch Überflutung mit Bildern und minütlichen Panikmeldungen in eine Richtung drängen, die ich nicht für richtig halte.

Schauen wir mal lieber nach Idlib – da sehen wir, was Menschen wirklich auszuhalten haben; verursacht durch andere Menschen
und eigentlich so einfach abzustellen.

Nehmen wir uns nicht ganz so wichtig und bleiben gelassen; das erhält gesund !

Menschenverstand gebrauchen

Ein Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht! Die farblichen und unterstrichenen Hinterlegungen stammen von mir.

Von Max Winiger / 13.03.2020

In der heutigen NZZ steht ein Gastkommentar der renommierten Ökonomen Margit Osterloh und Bruno S. Frey zum Umgang mit der Corona-Pandemie. – Ein Augenöffner!

Wer noch kann und mit etwas Abstand (mindestens zwei Meter) betrachtet, was derzeit geschieht, der stellt fest: Wir erleben eine komplett verrückte Zeit. Es ist zusehends schwierig, überhaupt noch ein Argument zu formulieren, das in der allgemeinen Panik nicht sogleich untergeht. Seltsamerweise gibt es jedoch offensichtlich Parallelwelten.

Die eine dieser Welten findet auf den Medienportalen statt mit sich überschlagenden stündlichen Updates, laufend neuen Hiobsbotschaften und Alarmmeldungen. Die andere Welt beginnt vor der Haustür, wo Menschen nach wie vor unterwegs sind, Leute miteinander sprechen, Kinder lachen. Das kann sich schon bald ändern, wenn der Bundesrat noch schärfere Massnahmen beschliesst, um die Ausbreitung der Virusinfektionen einzudämmen oder wenigstens zu bremsen.

Heute morgen beim Kaffee bin ich in der NZZ auf den Gastkommentar von Margit Osterloh und Bruno S. Frey gestossen. Sie sind Gastprofessoren an der Universität Basel und Forschungsdirektoren des Center for Research in Economics Management and the Arts (Crema), Zürich. Ich kann die Lektüre dieses Textes von der ersten bis zur letzten Silbe nur wärmstens empfehlen. 

25’000 Grippetote in Italien

Nur ein paar Zahlen daraus, bei denen ich davon ausgehe, dass sie stimmen: Im Winter 2016/2017 gab es in Italien 25’000 Grippetote, davon 19’400 im Alter von über 65 Jahren. 2017 starben in der Schweiz bis zu 1’000 Menschen an einer Grippe. Weder wurden Grossveranstaltungen verboten noch Schulen geschlossen. Die italienische Regierung hat nicht das Land stillgelegt. Es wurden keine Flüge von und nach Italien ausgesetzt. Der Bundesrat hat keinen Notstand ausgerufen. 

Seit Jahren wissen alle, dass die Entwicklung an den Börsen surreal ist. Noch surrealer ist die Bereitschaft von Menschen, Geld zu einem Negativzins «anzulegen». Osterloh und Frey schreiben vom «Schockrisiko». Die Reaktion auf ein Ereignis löst mehr Schaden aus als das Ereignis an sich. Als Beispiel erwähnen sie die 1’600 Verkehrstoten, die nach 9/11 in den USA zusätzlich gezählt wurden, weil die Amerikaner vom Fliegen aufs Autofahren ausgewichen sind. Ein solches Schockrisiko hat nun das fragile Gleichgewicht an der Börse innert weniger Tage zum Einsturz gebracht. Vor drei Wochen wurden noch Höchststände bejubelt. China fährt die Produktion bereits wieder hoch. Aber im Westen herrscht die komplette Panik, als ob wir morgen alle tot wären.

Der Tages-Anzeiger hat vor kurzem in einer Leserumfrage wissen wollen, wie die Leserinnen und Leser die bisherige Berichterstattung in Zusammenhang mit dem Virus beurteilen. Rund zwei Drittel fanden die Berichterstattung angemessen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass dieses gute Ergebnis die Redaktion angestachelt hat, noch einen daraufzulegen. Wenn ich die Tages-Anzeiger-App starte, staune ich, dass ich überhaupt noch am Leben bin.

Was mich auch erstaunt, ist die Tatsache, dass sich die Berichterstattung in der NZZ kaum noch vom Tages-Anzeiger unterscheidet. Ist das alles noch angemessen? Oder schüren die Medien zusätzlich ein Feuer. Wo bleibt die Verantwortung der vielgepriesenen vierten Gewalt unseres Staats? Ist das alles noch verhältnismässig?

1’600 Hepatitis-C-Todesfälle

Verstehen Sie mich nicht falsch: Dieses Virus ist nicht zu unterschätzen. Und es ist absolut wichtig, dass seine Verbreitung eingedämmt wird mit dem obersten Ziel, die Gesundheit der Menschen zu schützen.

Aber ich wundere mich schon etwas: So wie der Bund heute alles tut, was nötig und möglich ist, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, so weigert er sich beispielsweise seit Jahren herauszufinden, wie viele Menschen in der Schweiz mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert sind. Weltweit leben mehr als 325 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis-Infektion. Jedes Jahr stecken sich 1,7 Millionen Menschen neu an. 1,3 Millionen Menschen sterben weltweit. Jährlich. 

In der Schweiz sterben jedes Jahr gemäss Zählungen der Universitäten Bern, Genf und Zürich 1’600 Menschen an Hepatitis C, einer Krankheit, die in der Schweiz heute rund 40’000 Menschen betrifft. Was in Sachen Coronavirus geschieht und wie viele Milliarden der Bund bereit ist, dafür auszugeben oder den Menschen in diesem Land an Einkommensausfällen aufzubürden, erleben wir gerade. Ich wiederhole mich: Jeder Mensch, der infolge einer Coronavirus-Infektion stirbt, ist ein Todesfall zuviel. Aber gilt das nicht auch für Todesfälle infolge Grippe oder HCV?

Sterbecharts für Grippe und HCV

Ich erwarte eigentlich, dass nach dieser Pandemie, nachdem sich die Panik gelegt hat, der gesunde Menschenverstand wieder einsetzt. Ich erwarte an sich, dass dann die Verhältnismässigkeit überprüft wird und all das, was wir jetzt von Bundesrat und BAG und von den Medien erfahren, auch auf andere Bereiche umgesetzt wird. Ich erwarte, dass Tages-Anzeiger und NZZ jeden Tag Sterbecharts für Grippe, Hepatitis C und andere Erkrankungen auf der Startseite zeigen, für die an sich Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten existieren. Ich erwarte, dass ab sofort alle Menschen immer die Hände waschen, dass Trams, Busse und Züge regelmässig desinfiziert werden, dass zuhause bleibt, wer krank ist, und dass alle sich korrekt verhalten. 

Ganz ehrlich: Ich rechne nicht damit. Sobald dieser Schock vorbei ist, werden die Menschen sehr schnell vergessen und zur Tagesordnung zurückkehren. Die Aktienkurse werden wieder zulegen, die Kreuzfahrtschiffe werden wieder ihr Schweröl verbrennen und die Luft verpesten (herrlich, diese frische Meeresbrise, nicht wahr?), die Satellitenaufnahmen werden wieder Smogglocken über den chinesischen Industriestädten zeigen. Die Airlines werden wieder Touristen zu Spottpreisen über die Meere fliegen. Die Menschen werden sich anhusten, die Hände so wenig waschen wie zuvor. Und jedes Jahr werden in der Schweiz tausende Menschen sterben an Grippe, HCV oder anderem. Es wird niemanden interessieren. 

Was lernen wir daraus? Nichts.  

Ode an Osmin

OsminEs gibt diese Tropfen da muss man zwangsläufig dabei oder danach nach einem Gedicht suchen. Der OSMIN aus dem Priorat! Ein Jahrgang 2006, gekauft für 30.- Euro in Falset/Priorat auf der Weinmesse, etwa 10 Jahre in den Keller gelegt und dann kam der Tag für ihn.

Ein jeder Tropfen ein Gedicht. Grenache gepaart mit Carinena, Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot.

10 von 10 Dagi-Punkte

Auszug aus Hertels Gedicht:

Schenkt mir ein Lächeln mit rosigen Wangen!

Zeigt mir, O Götter, die Liebe im Sein.

Nennt mir das Wunder, das weiße (hier rote!) Geheimnis,

öffnet die Pforten zum heiligsten Schrein.

Gibt auch die Sonne ihr Licht allen Wesen,

schenkt sie ihr Gold doch alleine dem Wein.

Nachts, wenn die Schatten die Strahlen verschlingen,

leuchtet in ihm noch ihr kostbarster Schein.

Ein zarter Tropfen benetzt unsre Lippen,

ein heller Funke entfacht unser Blut.

Geist und Gefühl, Kontinente der Seele

atmen vereint in der schillernden Glut.