Über neuerunsinnvondagi

Ein Blog, den niemand braucht. Doch jemand: nämlich ich selbst. Ich bin Dagi. Mehr zu mir irgendwann später. Immer wieder denke ich bei irgendetwas was mir passiert, was irgendjemandem passiert, was dort draußen in der Welt passiert: Hey, das müsste man aufschreiben. Daraus wurde: Das muss ICH aufschreiben. Es ist nicht Teil meiner Einbildung, zu sagen, ich habe etwas ganz Besonderes zu sagen (= zu schreiben). Früher schrieb ich Tagebuch – jahrelang. Ganz alleine für mich. Dann schrieb ich ab und an - ganz selten – meine Memoiren. Ganz alleine für mich. Und davor, danach und zwischendurch schrieb ich eigene Gedichte, schöne Textstellen und Gedanken auf. Ganz alleine für mich. Schreiben heißt für mich, meine Gedanken ordnen. Der Gedanke war: Warum schreibe ich denn nur für mich? Deswegen startete ich meinen Blog. Was sich darin findet, wird sich finden. So wie sich jeden Tag irgendetwas ereignet, so werde ich auch jeden Tag hoffentlich *smile* schlauer, weiser und älter. Ups, große Worte. Und damit ich beim schlauer und älter werden, nichts vergesse, schreibe ich es hier auf. Ich befürchte (tue ich das?), dass hier viele Anekdoten von früher auftauchen. Aber in dem Moment, wo ich mich heute daran erinnere, hat es seinen Grund und vielleicht eine Auswirkung? Deswegen werde ich auch diese zum Besten geben. Und wenn mir der Sinn danach steht, werde ich albern oder ernst sein. Egal was sich hier finden wird: Es ist meine eigene persönliche Meinung zu irgendwas. Mein Geschmack ist nicht der Geschmack eines anderen und niemand soll sich hier in irgendeiner Weise persönlich angesprochen fühlen. Und um nicht aus Versehen ernst zu werden: Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist purer Zufall  *smile*.  Dieser Blog besteht seit Juni 2010, musste aber umziehen und entstand hier neu. Auftauchende Werbung aller Art wird von Wordpress geschaltet. Ich habe absolut NICHTS damit zu tun - weder wo sie auftaucht, noch über Art und Inhalt!

Rückblick auf 2023

Schon wieder ein Jahr vorbei. Ich bin dankbar, dass Corona Geschichte ist und es zumindest in meinem Umfeld doch unbedeutend geworden ist, wer welche Meinung dazu hatte oder hat. Ich bin dankbar, dass es uns nicht nachhaltig gespalten hat. Es ist unbedeutend geworden, wer wie oft oder gar nicht geimpft ist und sich weiter impft, wenn er meint es sei notwendig, wie eine Grippeimpfung, die auch der ein oder andere nötig oder nicht hat. Ich bin dankbar, dass das Thema Corona uns nicht mehr bestimmt, sich die Welt erholt und ich bin traurig, dass es viele geschäftlich nicht mehr schaffen auf die Beine zu kommen. War es das wert? Haben die Pausen irgendetwas Gutes bewirkt? Ich zweifle. Schaffen es alle heraus aus der Kommunikationskrise? Statt miteinander zu reden, das Für und Wider zu betrachten, wurde Gift versprüht und Wunden geschlagen, die bis heute nicht verheilt sind und deren Narben wir noch viele Jahre sehen werden. Keiner hat das Recht Ängste des Anderen ab zu tun und es besser zu wissen. Keiner hat das Recht, Gründe für oder gegen eine Impfung in Frage zu stellen. Eine kurze Zeit in einem langen Menschenleben war ein Lager teilweise „ausgeschlossen“. Aus Angst. Ist es verwerflich Angst zu haben? Muss man deswegen auf ewig zerstritten bleiben? Muss man böse, militant, rechthaberisch, intolerant werden? Keiner hatte „Recht“ – im Rückblick. Jeder hatte nur seine Meinung und die war gut – für jeden persönlich. Zu sehr sind wir darauf fixiert, mit allen Mitteln recht zu behalten und den anderen und seinen Standpunkt niederzumachen. Ich bin froh, dass ich keine Leute kenne, die so nachtragend sind, die Meinung anderer nicht vergessen zu können in diesen etwa 3 Jahren der „Krise“. Oder? Weiß man es wirklich? Langsam, ganz langsam erholen wir alle uns davon. 

Haben wir (die Welt) daraus etwas gelernt? Nein. Ob Ukraine oder Nahost, Russland oder China, die USA oder Europa, hausgemachte Energiekrise (die wohl nichts mit den Kriegen tun haben, sondern von wirtschaftlichen Interessen und Fehlentscheidungen getragen sind…), gegen Sonne, Wind, Öl, Gas, Kernenergie, es wird alles daran gesetzt, den Andersmeinenden mit Totschlagargumenten außer Gefecht zu setzen, um die eigene Sicht triumphieren zu lassen. Ukraine und Nahost? 2 von weit über 100 bewaffneten Konflikten in der Welt. Wer kann sie aufzählen? Keiner. Wen interessieren sie? Niemanden. Uns interessiert nur, was eben in der Presse gepuscht wird oder wo am Meisten Geld hinfließt, um irgendetwas zu beenden oder auch zu verlängern. An jedem bewaffneten Konflikt verdient man ja sehr gut. 

Ist das Wichtigste nicht, sich irgendwie offen zu halten auf die Sicht, die andere haben? Zuhören und sich nicht einmischen in Dinge, die man nur halb versteht. In keinem Jahr musste ich auf Reisen verzichten. Ich habe immer das Möglichste aus der Situation herausgeholt. Habe die Nähe erkundet und war ganz schnell weiter weg, wenn es ging. Ich habe gelesen, erfragt, zugehört und es hat mich bereichert – In der Coronazeit, wie davor und danach.

Zitat eines Reiseveranstalters:

„Wer reist verändert unvermeidlich seinen Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Man wird automatisch in eine andere Welt katapultiert, mit der Sicht einer anderen Kultur konfrontiert. Die Menschen sehen anders aus, verhalten sich anders, reden in einer Sprache, die wir nicht verstehen, nichts scheint mehr zu passen. Man muss innehalten und sich hinterfragen, weil man sonst in der Fremde untergeht. Echt zu reisen kann uns lehren, zu versuchen, einander zu verstehen, zu erkennen, dass auch andere Meinungen und Lebensweisen eine Seinsberechtigung haben, dass es kein absolutes richtig oder falsch gibt, sondern es immer auf den Standpunkt und den Moment ankommt, dass es zwischen schwarz und weiß unzählige Grautöne gibt, von den Farben ganz zu schweigen.“

Nun hoffe ich auf ein 2024, mit all seine neuen Möglichkeiten ein besserer, offenerer, toleranterer Mensch zu werden. Ein neues Jahr, um an meinen Ängsten zu arbeiten und hoffentlich auch Ängste anderer minimieren zu können.

Laos – Feierabend in den Bergen

Die schönste Zeit ist zwischen 16:30 Uhr und Sonnenuntergang. Die Kinder wechseln die Schuluniform in Alltagskleidung und spielen. Die Jugendlichen hängen zusammen rum. Die Eltern sind vom Feld zurück und sitzen vor dem Haus. Die Älteren kommen heraus und nehmen am Leben teil. Das Licht wird ruhig und eine unendliche Ruhe senkt sich auch auf mich, obwohl ich noch unterwegs bin. Ich fahre langsamer und atme den Feierabend ein.

World Cleanup Day 16.9.2023

Am Samstag, den 16. September 2023 war es nach ein Wenig Organisation (auch meiner Wenigkeit) soweit und drei kleine Teams trafen sich an drei S-Bahnhöfen um auszuschwärmen – vor allem in die Natur, Wegesränder. Auszuschwärmen, um Müll anderer Leute einzusammeln, die achtlos ihren Müll in die Gegend werfen. Die kleinen und die großen Dinge, für die sie zu faul sind, sie dort zu entsorgen wo sie hingehören.

Die erschreckende Bilanz nach 2,5 Stunden

  • volle 60Liter–Müllsäcke: 17
  • Zigarettenkippen: ca. 6.800

Die übergreifende Orga des World Cleanup Day bat um Zählung der Zigarettenkippen für statistische Zwecke. 6800 Stück ! Ich habe mich wirklich erschrocken. Kippen beinhalten jede Menge Gifte und bleiben mal so 15 Jahre erhalten. 6800…… uffff. Das darf mal jeder Raucher nachlesen oder einfach mit sehenden Augen spazieren gehen.

Schmankerl am Rande: Im Gegenzug dazu haben wir in 2,5 Stunden exakt einen Flaschenverschluß aufgelesen, der von einer Plastikflasche stammt. In die bahnbrechende Neuheit auf dem Plastikflaschenmarkt, dass die Verschlüsse nun unverlierbar an der Flasche angebracht sein müssen, flossen Millionen (Milliarden weltweit?) in die Entwicklung, neue Spritzgusswerkzeuge, Umsetzung, Ausprobe, Verpackung, usw.

Nach so einem Müllsammeltag fragt man sich schon was für Probleme die Welt eigentlich hat und wer was für Probleme zu Problemen macht.

Es lebe der gute ausgediente Flaschenverschluss, der einem beim Trinken nicht auf der Nase hing oder wahlweise nicht zu einer Sauerei führte, beim Ausgießen, wenn er sich wie heutzutage schwups nach unten dreht.

Der Alltagsfrosch in uns

Bei einem Satsang gehört:

Wenn Du einen Frosch in heisses Wasser wirfst, wird er herausspringen.
Wenn Du den Frosch in kaltes Wasser gibst und das Wasser langsam erwärmst, wird er sich wohlfühlen und bleiben, er wird den langsamen Tod nicht spüren.
Ist es nicht oft auch so in unseren Alltäglichkeiten?
Merken wir es oft nicht, dass wir uns einrichten, uns vermeintlich wohlfühlen?
Bis es zu spät ist und wir, wie der Frosch, nicht mehr die Kraft haben den Alltag zu verlassen, unser Hamsterrad.

Nicht neu, sicher auch nicht vom Guru, aber doch zum mal wieder Nachdenken – nach so einem Arbeitstag im Büro (9 Stunden) und einen Spaziergang durchs Grün (1 Stunde): 9:1

Begegnung im Biergarten

In den Biergarten geradelt. Der Biergarten war sehr voll, wir waren nicht die einzigsten mit dieser guten Idee. Alleine sass ein älterer Herr an einem Tisch, vor sich ein leeres Flammkuchenbrett und ein halbvolles Weizenbierglas. Wir fragten, ob wir ihm gegenüber Platz nehmen dürften. Er schaute auf, wache blaue Augen, ein Lächeln entstand „aber ja, dann kann ich mich unterhalten“. Wir setzten uns und sofort begann eine angeregte Unterhaltung. Er kam von einem zum anderen, wir erfuhren aus seinem Leben, von seiner Familie, wie er mit seiner Frau sehr oft die USA bereist hat und mit Schlafsack und Zelt überall gereist waren bis er 69 war, dann hätten sie aufgehört in die USA zu reisen. Er erzählte, dass er kürzlich eine Schiffsreise auf dem Douro in Portugal machte und an einem Abend mit Leuten aus der Reisegruppe bis Nachts um zwei in der Bar versumpft war. Er erzählte von seiner nächsten Reise, mit dem Bus durch Südengland und danach müsste er sich in Marienbad/CZ erholen. Und er lachte laut und herzlich. Er erzählte wie er aus Schlesien nach Tschechien kam und als Deutscher zur Erkennung eine graue Armbinde tragen musste und dass sie ja alle kein tschechisch konnten. Er erzählte vom Hof der Großeltern, die in Tschechien wohnten, aber Ländereien auf der polnischen Seite hatten. Wie sie Soldaten Ackerwerkzeuge in die Hand gaben und sie nach drüben schickten „zum Arbeiten“. Er, der kleine Junge, trug die Geräte nach deren Flucht wieder zurück. Er erzählte wie er 18 Jahre mit seinem Vater in einem Bergwerk gearbeitet hatte – erst Kohle, dann fanden sie Uran – und nicht raus kam. Wie er dann doch nach Deutschland kam, sein erster Arbeitgeber erklärte ihm alles auf schwäbisch und er verstand kein Wort, er bat ihn hochdeutsch zu sprechen und der Chef sagte, dass mache er doch schon, aber der Dialekt war stark, und wieder lachte er herzlichst über diese Anekdote. Er erzählte über seine Enkelin, die mit 16 beschloß in den USA 2 Jahre zur Schule zu gehen und das alles selbst organisiert hatte, dass sie nun 30 wäre und einen Freund habe, aber nicht an Kinder dachte. Er erzählte, dass seine Frau vor 5 Jahren starb und er sehr alleine wäre, trotz der Familie, bis hin zu den Urenkeln und deshalb noch immer viel reisen würde. Er sagte im Hinblick auf unser Radler-Outfit, dass er nun nicht mehr radelt, aber noch mit dem Auto fährt. Wie er 2 Jahre in den USA gearbeitet hatte, da ihn dort einer haben wollte, der seine Arbeitsweise in Deutschland kennengelernt hatte. Ich fragte, warum er nicht dort blieb und er meinte, dass man dort auch immer Deutscher bleibt und sie nie heimisch wurden.

Und man merkte ihm an, dass er gelassen auf ein gutes erfülltes Leben blickte und mit nichts Gram war. Und nach all den Anekdoten und vielleicht kurzweiligen 50 Minuten später, hatten wir alle leer, verabschiedeten uns und bemerkten, dass wir uns gerne mal wieder an einen Tisch setzten könnten und er trug sein Flammkuchenbrett und sein Glas ab und lief flott zu seinem Auto. Der Mann ist 93 und ich bleibe in Gedanken zurück.

Krötenrettung

Mein zweites Jahr als Amphibienschützer. Es macht mich glücklich, diese kleinen hässlichen Tierchen zu retten. Wobei… sie sind für mich nicht mehr hässlich. Wie aufgeregt war ich letztes Jahr, als ich die ersten Eimer am Straßenrand kontrollierte und ohmeingott, ein Tierchen drin saß. Bei meiner ersten Krötensichtung habe ich aufgeschrien, mich einen Meter vom Eimer wegkatapultiert und laut geatmet. Muß ich „das Ding“ jetzt wirklich anfassen? Ja, beherzt greife ich sanft zu. Die Kröten danken es uns Helfern, in dem sie ganz lieb sitzen bleiben und sich retten lassen. Ich persönlich glaube ja, sie lassen sich in der Nacht mit Absicht in die Eimer plumpsen, um am nächsten Morgen supersafe über die Straße getragen zu werden. Ach wie wundervoll war es, als ein Krötenpärchen von mir auf der anderen Straßenseite im Wald abgesetzt wird und der Knöterich ganz zufrieden leise für mich gurrt und grummelt.

Es ist wundervoll etwas sinnvolles zu tun und doch sehr traurig, wie sie aus unserer Welt zu verschwinden drohen. Jedes Jahr werden es weniger und weniger. Unaufhaltsam rotten wir sie aus.

Jahreswende

Ach wie gerne hätte ich mir Zeit genommen nachzudenken, was sich da übers Jahr alles so an Schleiern, Patina, Spinnenweben und Schlieren in mir angesammelt haben. 2022 rannte an mir vorbei. Ich fühle mich ausgeglichen, aber auch gehetzt. Habe irgendwie nie Zeit und weiß nicht wo sie bleibt. Gerne hätte ich in mir abgestaubt, so ein bisschen in mir Hausputz gemacht. Aber ich finde keine Ruhe dazu. Ich fühle, wie mir die Zeit wegrennt, in der ich noch gesund bin oder mir die Regeln da draußen noch Luft lassen, dass zu tun, was ich will, von was ich noch träume. Und es sind viele Träume. Regeln sind zum Umgehen da. Kein Problem, aber wird jede zu umgehen sein, die mich hindert?

Welche Gedanken dürfen gehen, was muss gehen, auch wenn es nicht einfach ist, was hält mich auf und was hält mich davon ab, über meinen Weg nachzudenken. Das letzte Jahr hatte viel von Wandel in mir und um mich herum. Ich lebe in einer besonderen Zeit, einer Zeit des Wandels. Der innere Wandel ist mein Körper. Ein Zipperlein jagt das nächste. Plötzlich schmerzt es da oder dort. Ignorieren oder Rasten. Der äußere Wandel ist da draußen, in der Gesellschaft und in der Politik und in der Welt. 2023 kam schnell, zu schnell.

Weihnachtsflucht

Fliegen? Zu anstrengend. Daheim bleiben? Keine Option. Weit und lang in den Süden fahren, bis es warm wird? Zu weit.

Warum nicht in den Norden ans Meer? Gedacht und umgesetzt. Wir verbringen Weihnachten in Den Haag/Niederlande. Ein schönes Hotel mitten in der Stadt für 5 Tage. Fitnessstudio am Morgen, ein laaaanges Frühstück, mit allen was man sich wünschen kann und die Tage an der frischen kalten Luft. Wir laufen durch die Stadt, besuchen Museen, wie das Madurodam, ein Miniaturpark. Sehr schön angelegt. Der Weihnachtsmarkt Royal Christmas Fair, wirklich schön. Das M.C.Escher-Museum, Kunst, die mich schon immer sehr begeistert. Der Strand vorne am Meer in Scheveningen ist ganz wunderbar im Winter, dick eingemummelt, mit wunderbaren Skulpturen. Ein Ausflug nach Rotterdam. Die Innenstadt ist allerdings keinen Besuch wert. Laden an Laden, wie in jeder Stadt in jedem Land. Schön ist allerdings die Skyline bei Nacht vom gegenüberliegenden Ufer aus bzw. von der Erasmusbrücke aus!

Und dann noch für 2 Tage nach Zoutelande. Jetzt sind wir ganz tief drin in Holland. Backstein, Pfannkuchen und Deiche. Wir wandern 12 km am Meer entlang bis Domburg. Nur ein paar Spaziergänger, meist mit Hunden, und wir. Es war wundervoll und es roch, wie Meer riechen muß. Weihnachtsflucht ist immer ein Reise wert *zwinker*.

Ein kleines Stück Südafrika, die Reise vor der Reise

Kapstadt. Wir landen und haben 8 volle Tage vor uns, bevor es weiter nach Namibia geht.

Wir checken in dem wundervollen Tintagel Guesthouse, Nähe Kapstadts Kloof Street, ein. Wir spazieren durchs Viertel und besuchen Kneipen. Alles easy und ein tolles Miteinander. Am nächsten Tag holen wir unsere Leihmotorräder bei Conrad von CTMR ab. Eigentlich verschone ich ja mit Werbung, aber die 2 (Tintagel und CTMR) muß man einfach erwähnen. Absolut zu empfehlende Adressen! Conrad ist supernett und kompetent und seine Bikes sind super gewartet. Das Tintagel, mitsamt Chef und Personal, ist einfach ein Traum zum Wohnen und Wohlfühlen.

5 Tage fahren wir an der Küste entlang, über das touristenüberschwemmte Hermanus, wo wir aber tatsächlich zwei Wale sehen, für was der Ort bekannt ist. Hinein ins wundervolle Arniston, welches ich noch von der letzten Reise in bester Erinnerung habe. Ein sehr schöner Ort mit wundervoller Küste, an der wir am Morgen, vor einem schönen Frühstück in unserem Guesthouse, ein gutes Stück entlang wandern. Hier könnte man durchaus ein paar Tage verbringen. Leider gehöre ich aber zu den Gehetzten und meine immer, ich verpasse etwas, wenn ich nicht jeden Tag weiterfahre.

Weiter geht es nach Oudtshoorn, wo mein Mann leider total fertig mit einer Erkältung ins Bett fällt. Ich spaziere in den Ort und gehe Abendbrot shoppen und beobachte Leute und Waren, was ich immer sehr spannend finde. Ein kleines Brot im Bett rundet den Tag ab und ich hoffe mein Reisegefährte ist morgen wieder fit. Ist er auch (einigermaßen) und wir fahren über den Swartberg Pass auf Schotter, und viel Wind auf dem Passsattel, weiter. Tolle tolle Strecke ! Im berühmten Lord Milner in Matjiesfontein übernachten wir, machen die kürzeste Standrundfahrt der Welt mit (5 Minuten auf 800 Meter etwa). Die Devise ist „Slowly but Surely“, was der Fahrer mehrfach erwähnt, sehr sehr lustig. Natürlich ist das Hotel und die Rundfahrt im Doppeldecker bekannt wie ein bunter Hund, aber beides ist auch eine echte Empfehlung bezüglich Schlafen, Reise in die Vergangenheit, Erlebnis, Essen.

Die A1, die wir bis Matjiesfontein und am nächsten Tag noch weiter fahren, ist allerdings die Hölle an Langweiligkeit. Unerträgliche 200 km, die sich anfühlen wie 800 und nichts fürs Auge. Nichts. Empfehlung: nicht machen. Lieber auf Matjiesfontein verzichten. Schade, aber ernst.

Vor Ceres erwischt uns ein Regen und wir wärmen uns in Ceres auf. Ein netter Ort mit allem was man so braucht. Shoppen, Tanken, sich mit Geld eindecken, Pommes, Kekse, Toilette. Wir biegen ab nach Norden und finden unser gemietetes Ferienhäuschen im Nichts. Nun bin ich soweit und falle mit Schüttelfrost auf das Sofa, später mit Mühe ins Bett. Mann muß einen Riesensack Holz im offenen Kamin verbrennen und ich schlottere und klappere mit den Zähnen. Mann kocht, aber ich habe wenig Appetit. Noch am nächsten Tag bin ich so fertig, dass wir die geplante Tour nach Norden, mehr noch durch die Cederberge über Schotterstrecken nicht umsetzen können. Sehr schade! Ich lasse mich von meinem Motorrad durch den Tag schleppen, bis wir Abends wieder im Tintagel Guesthouse in Kapstadt sind.

Der nächste Tag führt uns gegen den Uhrzeigersinn um das Kap herum mit grandiosen Aussichten, Kaffee mit Bikern, Affen und Meer, Kurven, Meer, Kurven. Ein toller Tag.

Nun darf der Besuch des Tafelberges nicht fehlen, mit grandiosen Aussichten von oben, ein ganzer Tag durch die Stadt und an die Waterfront. Touristenüberlaufen, aber trotzdem spannend, die Architektur, das Stadtbild, die Kneipen, der Kunsthandwerkermarkt, die Gegensätze.

Tschüß Kapstadt. Das zweite Mal, hoffentlich nicht das letzte Mal.