Genussstreiche in Kombi

Domaine de Rancy von der Cotes Catalanes/Frankreich – 2008 – 100% Mourvedre.
„Nur“ ein Vin de Pays. 11,80 Euro. Ein Gedicht. Weich. Vollnasig. Angenehm und süffig-trocken. Da sieht man wieder einmal, dass es weder grosse Namen noch grosse Geldbeutel braucht um einen herrlichen Wein zu bekommen.

Grandessa Oblaten Lebkuchen von Bahlsen. Lecker, aber zu toppen. Sollten weicher sein. Weniger krümmelig im Mund. Wundervoll schokoladig-würzig in der Nase. Zu früh im Jahr, aber ein Freund sagte mir, man muss Lebkuchen frühstmöglichst kaufen und essen, da sie da noch frisch sind. Vor undenklichen Zeiten hatte ich einen Ferienjob bei einem äusserst namhaften viereckigen Schokoladenhersteller. Ich sortierte Nüsse von Hand, verpackte Tafeln und sortierte Bruch aus. Nein, ich nahm keine 17 Kilo zu *grins* und der Schokogeruch vergeht ganz schnell, wenn man mittendrin arbeitet. Danach jedoch konnte ich monatelang keine Schokolade mehr essen – aus dem einfachen Grund: alles aus dem Supermarkt, auch die leckeren viereckigen, schmeckte einfach alt. Nichts kam mehr an den leckeren Schokogeschmack frisch aus der Maschine heran.
So muss das ja logischerweise auch mit Lebkuchen sein. Also ran, auch wenn erst Oktober ist.

Musik: Grave Digger und Creed. Laut. Ja, manchmal muss der alte, verdammt gute Metall raus.

Alles drei zusammen? Zum Herbst einläuten die optimale Kombi! Nachmachen und nächstens nochmal üben.

NoRMAhL, heute schon gepunkt?

Eine lange Anfahrt. Eigentlich keine Lust auf Punkmusik. Einen superharten Tag gehabt. Das volle Gedankenkino rauf- und runtergespielt. Geweint. Verkrampft. Gezweifelt. Verzweifelt.

Parkplatz. Hinein. Musterung von oben bis unten. Freundliches Lächeln. Security ist Ü45. Kassierer ist Ü45. Es ist rappelvoll. Die Gäste zwischen zwanzig und sechzig. Moment, da ist ein Endsechziger mit Käppi. Da sind sie, die Altrocker, die Langhaarigen, die Junggebliebenen. Da kommen sie, die Eltern, Metallfreaks mit ihren erwachsen werdenden Kindern. Tätowierte Mädels, Jungs mit roter Irokese, in die Jahre gekommene Motorradbräute. Der Tresen bewacht von denen, die den Schuppen seit 30 Jahren schmeissen. Das ist keine Lounge, das ist Kult. Hier trinkt man keinen Aperol und Hugo. Hier trinkt man Johnny Walker-Red Label, was sonst. Hier spielt NoRMAhl. Die vielleicht älteste Punkband Deutschlands. Gegründet 1978. Es fetzt. Die Fans jeden Alters singen mit. Hier gibt es Pogotanz mit der roten Irokese und dem glatzig gewordenen Altrocker.

Hier fliesst das Bier in Strömen und beim zweiten Song geht oben im Raucherraum die Tür auf und lässt einen neuen Schwung die Treppen hinabsteigen. Punkrock. Das fetzt. Die Musik ist laut, nein lauter, und klingelt immer noch in den Ohren. Wir grinsen uns nett an. Jedes Wort geht in der E-Gitarre und im Schlagzeug unter. Ich versuche über Lippenbekenntnisse einen Trink zu bestellen. Es klappt. Der Tresenmann ist Profi in Lippenlesen.

Klasse! Meine Gedanken des Tages verfliegen. Ich lasse mich auf die Musik ein. Wippe mit. Freue mich am Pogogerempel. NoRMAhl gibt alles, wie damals und schon immer. Echte Musiker, Spass in den Backen, coole Sprüche, Spass am punken.

Als es vorbei ist läuft gute alte Rockmusik. Mann, Songs, die ich ewig nicht hörte. Clawfinger! Vom Feinsten, da muss ich glatt das Tanzbein schwingen. Coole Nacht!

der letzte Gang

Ich bin heute mit meinem guten Freund den letzten Gang mit seinem Vater gegangen. Es war sehr feierlich, schön und traurig. Mit dem Absenken der Urne in das Grab fielen viele Steine von den Herzen, es polterte spürbar. Auch bei Martin und seiner Mama. Meine Tränen flossen mit ihnen über die Ungerechtigkeit dieser Welt. Möge Herr S. in Frieden ruhen.

Dieser Song für sie von Loreena McKennitt:

Besame

„Tears are words that need to be written“ by Paulo Coelho.
Ein guter Ansatz um hier und heute etwas zu schreiben.

Was nützt es die Stunden zu zählen, sie verrinnen genauso schnell oder langsam wie immer. Die Musik spielt im Hintergrund. Gloria Estefan singt „besame“. Küsse mich. Aber es wird nicht geküsst. Mein Begleiter ist Einsamkeit. Gefangen in einem Leben, in einer Gegenwart.
„Love is what dreams are made of“ by Paulo Coelho.
Aber wo sind die Träume?

der Weg ist offen

12 oder 13 Jahre ist es her. In einer anderen Zeit. Die Woche hies studieren, arbeiten, mit Freunden zusammensitzen. Die Freitage und/oder Samstage hiesen Technoparty. Goa war das Schlagwort. Die Musik kam von namhaften DJ’s und nicht von richtigen Bands – es zählte nur der Beat. 3 Stunden, 4 Stunden Durchtanzen war angesagt. Sonntags lange schlafen, keine selbstauferlegten Pflichten. Keine Sorgen, keine Träume, keine Pläne für die Zukunft. Und damit auch Nichts was einem jemand wegnehmen konnte. Das Leben ging nur bis morgen. Was für eine schöne Zeit das war.

von der CD Spirit Zone Vol.3

Anti-Tipp Max Raabe

Ein lieber Kollege hat mir Max Raabe empfohlen. Ich habe mich eben in diverse you tube’s reingehört und ich muss das hier als Anti-Tipp loswerden. Ja, ich finde es entsetzlich. Wie er das R rollt, da stehen mir alle Haare zu Berge und wie er spricht, singt, aussieht, und den Kopf schief legt – das macht mich regelrecht aggressiv. Ja aggrrrrrressiv. Selten das ich so etwas bei Musik hatte. Natürlich gefällt einem nicht alles, abhaken und gut. Aber das hier kann ich gar nicht. Interessant.

Stimmenfang in der Schweiz „Junge SVP Unterwallis“

Aus verschiedenen www-Nachrichten (hier aus http://www.laut.de): „Gregory Logean, Präsident der verantwortlichen SVP-Sektion, versteht die ganze Aufregung nicht: „Es sind nicht unsere Methoden, die schockierend sind, es ist die Realität. … Wir engagieren uns gegen die Entkriminalisierung von Drogen. Und stellen uns damit klar gegen die freizügige Linke.“ Dass die „freizügige Linke“ der Schweiz sich vor allem für die Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums einsetzt, dass Amys größtes Problem möglicherweise der Suff war, scheint die SVP nicht weiter zu irritieren.“ 

Diese Art der Werbung ist geschmacklos. Ich weiß nichts über die Probleme, die Ms Winehouse hatte – von dem was die Presse hergibt, mal abgesehen.

Nein, ICH bin nicht per Du mit ihr, so wie es scheinbar die ganze Welt ist! Es ist eine unhöfliche Art der Presse und des täglichen Sprachgebrauchs, dass wir meinen, wir KENNEN jeden Prominenten, nur weil wir an seinen Leben teilnehmen und er seines uns offenbaren MUSS. Nein, es ist nicht Amy, Angie, Guido, Arnie, Georgie und Co.

Ich habe zumindest beide dieser oberfantastischen CDs im Schrank stehen, was wahrscheinlich nicht jeder behaupten kann, der von „Amy“ spricht. Ich werde sie in Ehren halten und immer wieder hören, wie ich es seit Jahren mache. Und wenn Amy Winehouse „Amy“ genannt werden wollte und nicht „Ms Winehouse“, dann hat sie das den Leuten sicher gesagt und nicht den Freischein für jeden respektlosen HinzundKunz gegeben.

Aber zurück – Es ist geschmacklos, das Leben eines Menschen auf seinen Tod zu reduzieren, auf seine Sucht, auf seine Probleme, die wir alle nicht kennen.

Es ist geschmacklos, damit zu werben und das unvorteilhafteste Bild einer armen Toten, die sicher mehr und anderes vom Leben wollte, als was daraus wurde, im ganzen Land aufzuhängen! Ich schäme mich, dass ich das Werbeplakat hier publiziere, aber es gehört LEIDER zum Verständnis dieses Artikel.

Ein großes Pfui an die SVP/Schweiz.