Auf ein Smørrebrød nach Kopenhagen

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Auf dem Weg zur Unterkunft in Kopenhagen überlegen wir uns – mal wieder – wie viel Zeit man verbraucht um mal schnell wohin zu fliegen.

6,2 Stunden von Haustür zu Haustür mit gerade einmal 1,5 Stunden Flug dazwischen. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland? Das übliche Desaster. S-Bahn-Haltestelle wegen Bauarbeiten eliminiert, Ersatzbus kommt irgendwann und der geplante S-Bahn-Anschluss ist damit weg. Ellbogencheck beim Einstieg, Mülleimer quillt über, Flegel lümmeln mit den Schuhen auf den Sitzen. Ellenlange Schlange am Check-In-Schalter, bewegungslos. Flugverspätung? Natürlich – 40 Minuten.

Ankunft in Kopenhagen: Ein sich selbst erklärender Ticketautomat! Die Metro fährt im maximal 5 Minuten-Takt. Sauber. Nicht überfüllt. Freundliches Personal weist an. Zum Rückflug kurz an den Self-Check-In, nach 1,5 Minuten Bordkarte in der Hand. Pünktlicher Abflug.

Naja. Ohne weitere Worte… Deswegen reist man ja – um anderes zu erleben.

Kopenhagen also! Mein erster (? Irgendwie habe ich tief im Unterbewusstsein das Gefühl als kleine Gör hier schon mal gewesen zu sein…) Besuch in der Stadt der kleinen Meerjungfrau. Den ersten Abend verbringen wir gleich mit einem indischen Smørrebrød am Strand von Amager in unmittelbarer Nähe zu unserer einfachen Unterkunft, stecken die Füsse in den Sand und atmen tiiiief durch. Herrlich, die gute Luft an der Ostsee.

Der zweite Tag gehört wieder angenehmen Metroreisen und einer 2-stündigen geführten Segway-Tour, bei der wir die Stadt kennenlernen und gute Informationen mitgeteilt bekommen. Eine echte Empfehlung!

Wir stehen vor den Wohnhäusern der Königin und des Kronprinzen, wohnhaft mitten in der Stadt, volksnah. Wir lichten The little Mermaid ab (natürlich!) und düsen die Kais entlang. Bei strahlend blauem Himmel spazieren wir später durch die Stadt und geniessen lockeren Umgang und völlig entspannten Trubel. Super angenehme Stadt!

Eine Kanalfahrt ist ein weiteres Muss. Lernt man so doch die Stadt vom Wasser aus kennen. Gemächlich fahren die Sightseeingboote dahin, in verschiedenen Sprachen wird man unterwegs informiert. Unter den Brücken muss man den Kopf einziehen und ich staune über all diese Kairestaurants und –kneipen. Das Wetter ist prima und ganz Kopenhagen ist draußen und genehmigt sich mit lachenden Freunden einen Wein. Ein Muss ist die Street food Halle Papirøen. Ein feste Institution unter Dach mit Fressständen aus allen Teilen der Welt.

An den Tagen 3-4 machen wir es wie die Kopenhagener und fahren Rad. Sehr zu empfehlen ist dazu beCopenhagen.dk rent a bike. Freundlich, super Räder.

Die Radwege sind ein Traum. Meist kann man 2-spurig radeln. Die Langsamen rechts, die Flotten ziehen links vorbei, eigene Ampeln, überall vorhandene eigene Wege. In Kopenhagen gibt es statistisch 2 Räder pro Einwohner und dafür ist die grüne Stadt ausgelegt und vorbereitet. Autostaus? Fehlanzeige. Alles und jeder fährt Rad. Der Hund, wahlweise Ehefrau, Kinder, Lasten, Einkäufe werden auf dem Rad vorne in einer Box transportiert. Topfeben radelt es sich mühelos mit 2 Gängen dahin. Wir radeln am Amagerstrand entlang, lockeres Treiben, am Flughafen entlang (woe in der Einflugzone stehen wir direkt unter dem hereinkommenden Fliegern, wie im Film) und weiter, um nach 10 Kilometern Dragør zu erreichen – bei steifem Gegenwind, rückwärts nach kurzem Regenschauer windlos. Ein Dorf wie aus dem Museum, aber es ist echt. Das ganze Dorf blüht, ockerfarbene romantische Häuser, der Hafen mit seinen Cafes, Yachten, Fischerbooten weist auf Uuuurlaub hin. Hier bin ich richtig! Bin ich doch neugierig, aber in meinem Herzen kein Großstädter. Keine Minute Kopenhagen will ich missen von dieser Reise, aber im Kopf lebt der lange Strand, die ruhig da liegende Ostsee und der nette Ort Dragør.

Verpflegung: Wir geniessen jeden Tag unser ‚Bolle med Ost‘ (belegtes Käsebrötchen) in einem kleinen Cafe um die Ecke und beobachten die Leute fernab von Touristen. Wir schnabulieren täglich 1-2 Eis und/oder belgische Waffeln in Nyhaven und mampfen abends einen selbst zusammengestellten Bagel von der netten Türkin im besten Englisch ‚well prepared‘, von einem der unzähligen leckeren Imbisse kann man sich wunderbar preislich vertretbar verpflegen. Alles ist teuer, aber man muss ja nicht morgens/mittags/abends ins Restaurant.

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wie Farbe, farbige Wolle

Wenn ich an Dich denke, wickelt sich warme weiche Wolle um meinen Körper.
Wenn ich an Deine Werte denke, sind es meine Werte.
wie WolleWenn ich Dich anschaue wird mein Bauch warm und mein Körper dreht sich und dreht sich und dreht sich in der farbigen Wolle.
Wenn Du lächelst, glaube ich, das Lächeln ist für mich.
Wenn Du spürst, spüre ich.
Wenn Du fern bist, fühle ich die Tränen aus meinem Bauch aufsteigen.
Wenn Du nah bist, spüre ich die Zusammengehörigkeit.
Wenn ich Deine Stimme höre, spüre ich die Schwingung einer Klangschale.
Wenn ich Dich beobachte, sehe ich mein Herz in Deinem Bauch pochen.
Wenn ich koche, esse, lebe, arbeite, ins Bett gehe, aufwache, denke ich an Dich.
Wenn unsere Hände sich berühren, magnetisiert die bunte Wolle.
Wenn wir uns trennen, reisst ein Faden.

Himmelsspuren

Unglaublich: keine Unfälle, kein Chaos, kein Stau, kein Drängeln, kein Vogelzeigen, keine Lichthupe, …

So hatte ich den Himmel (Taubertal am Wochenende) noch selten gesehen. Optimale Nichtwindverhältnisse? Spannend. Da vergisst man das Fahren und schaut einfach nach oben und träumt vom Fliegen.

Himmelsspuren

eigenes Dagibild

Fotos: America in Color from 1939-1943

Was für wunderbare Zeitzeugnisse. Was für ein Auge des Fotografen und was für eine Technik! Schaut die Wolken, den Funkenflug, schaut die Farben. Da muß man immer wieder rauf- und runterscrollen.

Die Bilder gehören der Library of Congress und sind auf dem Plog der Denverpost zu sehen.

Bemerkenswert finde ich zwei Dinge:

1. Die Kommentare (alle vom 06.August), die mir aus der Seele sprechen. Werden wir irgendwann mal gleich sein? Oder bleibt es immer bei gleich und eben doch gleicher. Schade, dass diese comments so unter den Fotos stehen.

Anthony says: Great photos, but why do you say ‘African-American’ and not ‘English-American’ or ‘Irish-American’, etc. In Australia, we are all Australians.

WB says: The term “African American” in of itself is a well-meaning but misguided attempt to categorize people. There is no way to tell a person’s true ethnic origin simply by the tone of their skin. Not preaching, just stating a fact.

al l says: These are great pics. One quick note, every time an African American is pictured the caption describes them as such. Any Caucasian pictured is not similarly described. In any case, the person’s race seems fairly evident – why bring any attention to it at all?

2. Ich dachte immer die ganzen Cremes und Kosmetikas, die wir (Damen) uns ins Gesicht schmieren sind ein Alibi für uns selbst. Aber nun weiß ich es sicher *smile*: Ja! Schmieren und Salben. Unglaublich wie die Damen alle aussahen: so alt, vertrocknet, gar hässlich (?).