Buchtipp: Alte Sorten

Eine gute Freundin gab es mir zu lesen: „Alte Sorten“ von Ewald Arenz,

Der Einband war nicht vielversprechend. Sally und Liss treffen aufeinander. Die eine 17, magersüchtig, weggelaufen. Die andere Mitte 40, bewirtschaftet alleine einen Hof. Toll, dachte ich, klingt nicht lesenswert und legte das Buch zu Hause zur Seite, bis ich es eines Abends aufschlug, wollte nur mal reinlesen, um dann nicht weiter meine Zeit zu verschwenden, so höflichkeitshalber.

Dann hörte ich nicht mehr auf und schlang es weg. Wunderbar gebildete Sätze in mitreißender Geschichte. Man fühlt mit, fühlt die Ängste, versteht die Reaktionen, liebt die Wortwahl.

Zu empfehlen! Kein Frauenbuch. Einfach eine Geschichte, die sein kann und zwischenmenschlich ist. Sensibel und einfühlsam.

Buchtipp: nsa von Andreas Eschbach

Wuah. Nach der letzten Seite ging ich zu Bett und lag die Nacht wach um zu Grübeln.

Das Buch erzählt eine unglaublich gut gesponnene Geschichte, wie man es von Andreas Eschbach gewohnt ist: Man stelle sich vor 1942 gab es bereits sehr hoch entwickelte Computer, das Internet, Mobiltelefone, E-Mails.

Eine Mischung zwischen George Orwell 1984; die Geschichte des Nationalsozialismus mit Zahlen, Daten, Fakten, Hitler und Himmler haben u.a. ihre Auftritte; die Entwicklung der künstlichen Intelligenz; zwischenmenschliche Geschichten; Ängste und Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Computern und dem Weltnetz ergeben.

Die Geschichte lässt tief gruseln über das, was es heute schon gibt und an was die Softwareentwickler:innen arbeiten, es vertieft ganz massiv die Ängste (Meine Ängste) was uns die Zukunft bringt mit der totalen Überwachung und ihren dadurch entstehenden Möglichkeiten. Und gezielte Werbung ist wirklich das allerkleinste Probleme.

Unbedingt lesenswert, aber nichts für schwache Nerve und auch nicht für die, die es nicht wahrhaben wollen, wo wir hingesteuert werden. Einfach mal über China und ihre Kameras überall und das Sozialpunktesystem nachdenken.

Buchtipp: Der Salzpfad von Raynor Winn

Ich schlage um auf Seite 412. Die letzte. Leider.

„Mann, gehen wir wandern?“ Frage ich.

Er: „Wir waren doch gestern wandern.“ Er hat recht, wir waren gestern 12,7 km wandern. War schön. Aber nicht meditativ. Nicht so zum Nachdenken und einen Weg finden.

Das Buch ist ein Stück Lebens- und Findungsgeschichte eines Ehepaares (Anfang 50) aus Wales, welches nach Verlust von Haus und Gesundheit auf eine Wanderung geht, die sich in 2 Etappen über mehrere Monate hinzieht. 1014 km Südenglischer Küstenpfad. Die Zeit dazwischen – ein Winter – ist eigentlich auch eine Art Wanderung. Nur nicht ortsverändernd. Sehr gut geschrieben, oft nachdenklich stimmend. Ein tolles Buch! Fesselnd.

Weihnachten 2021

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voll Gelassenheit,
die Dir die Weihnachtstage retten,
die Wogen voller Hektik glätten.

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voll Besinnlichkeit,
die Dich die Werte lässt erkennen,
um sie beim wahren Wert zu nennen.

Ich wünsche Dir zur Weihnachtszeit
ein Päckchen voller Herzlichkeit,
die Dir Dein Leben heller macht,
wenn auch die Sonne mal nicht lacht.

Was jetzt zu wünschen übrig bliebe?
Ein Päckchen voller Menschenliebe!
Nicht nur zur Weihnachtszeit!
Ich wünsch Dir´s für die ganze Zeit!

  • Unbekannter Poet

Die Bärböckin

Man versucht sich ja öffentlich aus der Politik rauszuhalten…

Aber es geht nicht durch und durch….

Kann sich irgendjemand ernsthaft vorstellen, dass die Frau Kanzlerinnenanwärterin von einem Putin, Erdogan, Orban und Co. für voll genommen wird? Wenn sie den Mund aufmacht und sich in Hochfrequenz die Schülersprecherinnenstimme überschlägt. Ich will immer einfach nur abschalten. Die Parteifarbe ist dabei völlig egal. Keinerlei Format für ein Auftreten in der Welt.

Das gehört auch zum Job. Die Welt ist nicht jung genug für eine Schülersprecherin, die noch nichts geleistet hat, um mitsprechen zu wollen – geschweige den können.

Filmtipp: Die Unbeugsamen

Beeindruckend! Ein Stück deutsche Zeitgeschichte, die man gesehen haben sollte.

Quelle Wikipedia 5.September 2021: Die Unbeugsamen ist ein deutscher Dokumentarfilm von Regisseur Torsten Körner, ein Porträt der Frauen der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten.

Kinostart war am 26.8.2021 und es ist ein Musst Have für Frauen und Männer. Hier werden Politikerinnen interviewt und in unzähligen Rückblicken werden ihre Startzeiten in der deutschen Politik gezeigt. Ihre Beweggründe, ihre Erfahrungen, ihr frauliches und politisches Leben im männergeprägten Bundestag. Das Belächeltwerden, die Anzüglichkeiten, aber natürlich auch der erfolgreiche Weg.

Sehr sehr sehenswert.

Und am Rande erzählt: So manche Geschichte hat mich so sehr an mein Leben in der Männerwelt erinnert. Heute nicht mehr, heute habe ich mein Standing, aber in meinen ersten vielen Jahren als Maschinenbauingenieurin, wow, da musste ich oft schlucken.

Als frischgebackene Diplomingenieurin wurde ich in meinem ersten Job herumgeführt und einer der Abteilungsleiter fragte mich anzüglich, und mit eindeutiger Handbewegung die Kurve der Brust beschreibend, ob ich etwas vom Sinus verstehe. Uff, das schluckst Du mit Ende Zwanzig, nachdem Du als fast einzige Frau ein paar Jahre Maschinenbau studiert hast und meinst nun mit allen Wassern gewaschen zu sein.

Buch „Pillen für die Säue“

Aus dem Buch „Pillen für die Säue“ von Rupert Ebner und Eva Rosenkranz:

Die größte Gesundheitskrise unserer Zeit ist da – und sie heißt nicht COVID-19.

Der Mut so etwas öffentlich kund zu tun ist bestechend. Das trauen sich Politiker schon lange nicht mehr. Aber das am Rande, vielleicht läuft schon ein Shit Storm an anderer Stelle… Der „Vergleich“ mit Covid-19 ist auch gar nicht mein Thema hier, oder vielleicht doch ?!

Hier ein Auszug aus den 10 Thesen der beiden Autoren:

Quelle: Slow Food Magazin 04/2021

Hat man schon etwas über die 15.000 Tote in Deutschland/Jahr gehört? Wird das thematisiert?

Eines unserer großen Probleme heißt Antibiotika und ist mit der Massentierhaltung und Antibiotika-Verabreichung vielleicht älter und gefährlicher als COVID-19. Aber auch dieses Problem verschweigt man seit Jahrzehnten und die Zahlen machen nicht ihre Runden durch die Medien. Es ist immer noch nicht en vogue über billiges Fleisch (= billige Lebewesen) zu reden.

Buch: Homeland Elegien von Ayad Akhtar

Dies schreibt die Quelle books.google.de

„Ayad Akhtars „Homeland Elegien“ ist ein intelligenter Roman über den zerrütteten Zustand des heutigen Amerikas. Über ein Amerika, in dem die Ideale der amerikanischen Demokratie den Göttern der Finanzindustrie geopfert wurden und eine TV-Persönlichkeit Präsident werden konnte. Es ist ein persönliches Memoir über die Erfahrungen von im Westen lebenden Muslimen, insbesondere nach 9/11, und eine Reflexion über die Möglichkeit einer westlichen muslimischen Identität. Es ist eine manchmal komische, manchmal bewegende, manchmal konfliktreiche Einwandererfamiliengeschichte und die intellektuelle Biografie eines künstlerischen Ausnahmetalents. Und nicht zuletzt erzählt der Roman mit großem Esprit und aus ungewohnter Perspektive globale Zeitgeschichte, vom Konflikt zwischen Pakistan und Indien über den ersten Afghanistan Krieg bis hin zu Osama bin Laden und dem islamistischen Terror der jüngsten Gegenwart.“

Was sage ich dazu – nach Lektüre von Homeland Elegien von Herrn Ayad Akhtar ?

Nun, Herr Akhtar beschreibt sein Leben und das seiner Familie autobiografisch. Wir lernen, dass seine komplette Familie und eigentlich alle Pakistani, die er in Pakistan und in den USA kennt, aus reichstem Hause stammen, die beste Ausbildung genossen haben und durchgängig Ärzte, Anwälte, usw sind.

Migrationsstory? Nein, in USA geboren, gut betucht, wohnend in den besten Vierteln.

Er selbst ist in erster Linie potent, rühmt sich mit Frauengeschichten und genießt sein Leben durch finanzielle Unterstützung durch die Eltern, erbt dann und macht durch zufällig glückliche Umstände daraus noch mehr Geld, um dann tatsächlich nicht mehr über Finanzen nachzudenken.

Ja, er beschreibt auch in seltenen Anekdoten über kurze Zusammenstöße mit anti-muslimisch eingestellten USA-Bürgern, die beängstigen. Durchaus.

Alles in allem schriftstellerisch gut geschrieben, aber so unendlich einseitig aus Sicht eines reichen US-Bürger mit Migrationshintergrund aus bestem Hause in sorglosem Leben, der ab und an ein Theaterstück schreibt.

Ja, ein Stück weit schreibt er eine andere Sichtweise als man es von einem Muslim erwartet, nämlich sich vor der Welt zu entschuldigen für Gräueltaten von muslimischen Minderheiten – obwohl er selbst nicht sehr religiös ist und ich mich schon deswegen frage, was seine Botschaft eigentlich sein soll.

Alles in allem: Nicht lesenswert, es bringt Dich nicht weiter. Seine eigene Reichenstory und Potenzgeschichten lenken ab und ärgern beim Weiterlesen. Botschaft unklar.

Freiheit, nur noch in der Liebe legal

Das allgemeine Abrutschen der Bevölkerung in die Kriminalität … das macht die Regierung aus uns: Kriminelle, die Geheimnisse haben und Straftaten begehen, dank Lockdown.

Trotzdem, oder gerade deswegen, dieses schöne Zitat:

Freiheit gibt es nur dort, wo Liebe ist. Wer sich vollkommen hingibt, wer sich frei fühlt, liebt am meisten. Und wer am meisten liebt, der fühlt sich frei.

In der Liebe kann keiner dem anderen weh tun; für seine Gefühle ist jeder selbst verantwortlich, und wir können nicht die anderen dafür verantwortlich machen.

Man kann niemanden verlieren, ganz einfach weil man niemanden besitzt. Das ist die wahre Erfahrung von Freiheit: das Wichtigste auf der Welt zu haben, ohne es zu besitzen.

Aus Paulo Coelho „Elf Minuten“